Was macht dich als Mensch eigentlich aus?
Jeder Mensch ist einzigartig. Das gilt genauso für Menschen mit HIV!
HIV-positiv zu sein definiert nicht, wer und wie wir wirklich sind. Vielmehr sind es doch unsere vielfältigen Eigenschaften, unsere ganz eigenen Träume und unsere individuellen Lebensweisen, die unsere Persönlichkeit wirklich ausmachen. Das Zusammenspiel all dieser Dinge macht jeden von uns einzigartig.
Bei #HIVersity steht genau diese Vielfalt der Persönlichkeiten im Vordergrund. Statt stereotype Bilder und Vorstellungen weiterhin gelten zu lassen, feiert die Kampagne die Diversität. Denn auch heute werden noch immer Menschen mit HIV stigmatisiert, diskriminiert und häufig alle in eine Schublade gesteckt, die lediglich die Aufschrift „HIV-positiv“ trägt.
Das Leben ist vielfältig und schön – auch mit HIV
Dabei sind HIV-positive Menschen doch so viel mehr als nur ihre Diagnose. Dafür stehen auch die Menschen in der #HIVersity Kampagne:
Die Gesichter der Kampagne #HIVersity setzen sich gegen Stigmatisierung und Diskriminierung ein: Sarah, Denis, Christoph, Lilian und Vadim (v. links n. rechts)
Für die einzelnen Begriffe auf ihren Gesichtern haben sie sich dabei ganz bewusst entschieden. Die gewählten Worte geben einen Einblick in die unterschiedlichen Facetten, die sie jeweils als Mensch in sich vereinen und die ihre Persönlichkeiten ausmachen. Damit zeigen sie, dass das Leben auch mit HIV bunt, vielfältig und schön ist:
„Meine Leidenschaft ist das Ehrenamt, da bin ich sehr aktiv und setze mich wirklich ein. Generell mache ich aber gerne viele unterschiedliche Dinge, denn das Leben soll einfach Spaß machen! Was ich zum Beispiel sehr gerne mag ist das Tauchen. Dabei fühle ich mich einfach frei, so ähnlich wie es wohl beim Fliegen wäre.“
Christoph, lebt seit 2005 mit HIV
„Ich reise unglaublich gerne, am liebsten in den Süden. Als Kind habe ich mir sogar immer ein Haus am Meer gewünscht. Jetzt würde ich gerne mal als Granny Au-pair arbeiten, das ist dann nochmal was anderes als der klassische Touri-Urlaub. Außerdem bin ich stolze Mutter. Meine Tochter war das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte!“
Sarah, lebt seit 1994 mit HIV
„Mir ist die Balance zwischen Action und Ruhe wichtig. Ich mache zum Beispiel seit vier Jahren Ju-Jutsu, da bin ich durch Zufall hingekommen. Es war eigentlich ein Selbstverteidigungskurs und ich bin dann da hängengeblieben, es macht mir einfach richtig viel Spaß! Zuhause ist der Garten ein schöner Ausgleich. Den habe ich mit meinem Freund zusammen angelegt und bepflanzt. In der Ruhe dort kann ich dem Alltag entfliehen, runterkommen und die Natur genießen. Das ist einfach toll!“
Denis, lebt seit 2009 mit HIV
„Mein absolutes Lieblingsessen sind Süßigkeiten, ich bin eine richtige Naschkatze! Das mag ich einfach gerne. In meiner Freizeit lese ich sehr viel, vor allem wenn ich etwas Neues lernen will. Für mich ist persönliches Wachstum einfach wichtig, denn wenn ich mich nicht weiterentwickle, wird es mir schnell langweilig. Ich mag es mir Ziele zu setzen und an neuen Fähigkeiten zu arbeiten.“
Vadim, lebt seit 2010 mit HIV
„Ich würde mich selbst als sehr lebensfroh bezeichnen. Seit ich klein bin tanze und singe ich, so bin ich damals in Uganda aufgewachsen. Darum höre ich auch noch so gerne Gospelmusik, vor allem afrikanischen Gospel. Und ich liebe es, Salsa zu tanzen. Ich bin eine richtige Tanzmaus! In meinem Leben geben mir zwei Dinge besonders Kraft: Mein Glaube an Gott, dass alles, was in meinem Leben passiert, so sein soll. Und außerdem meine Tochter, die mich unglaublich stolz macht.“
Lillian, lebt seit 2000 mit HIV
„Von Beruf bin ich Pädagoge und arbeite dabei viel mit jungen Menschen. Aber auch ich selbst bin einfach jung geblieben. Ich glaube, ich bin in meiner Seele selbst noch immer ein kleiner Junge! Ich tobe mit meinem Mann oft quer durch die Wohnung, wir machen Kissenschlacht und gerne Unsinn. Zum Glück habe ich einen Mann, der mich das noch so ausleben lässt.“
Christoph, lebt seit 2004 mit HIV
Die unterschiedlichen Geschichten der Personen zeigen deutlich: Jeder Mensch, der mit HIV lebt, hat Eigenschaften und Werte, die ihn/sie so besonders machen und sich auch in ganz individuellen Bedürfnissen in der Gestaltung des eigenen Lebens zeigen.
Spielt HIV dann noch eine Rolle?
Eines haben die Menschen der #HIVersity Kampagne gemeinsam: HIV spielt in ihrem alltäglichen Leben nur eine kleine Rolle.
Um das zu erreichen, hilft es, sich erstmal gut über HIV zu informieren. Dazu gehört auch, wie das moderne Leben mit HIV heute aussieht. Dieses Wissen nimmt dir Ängste und Unsicherheiten. Zudem hilft dir ein Hinterfragen deiner eigenen Bedürfnisse und Erwartungen zu erkennen, dass andere Dinge im Leben wichtiger sind als die HIV-Diagnose.
Wenn du deine Bedürfnisse gut kennst und klar formulieren kannst, fällt es dir leichter, dein Leben auch bewusst nach diesen auszurichten und gelassener zu sein. Ein offenes Verhältnis zu deinem/r Ärzt*in kann dich darin unterstützen. Denn wenn du aussprichst, was dir wichtig ist, könnt ihr gemeinsam die für dich besten Lösungen finden – sei es eine HIV-Therapie, die deinen Bedürfnissen entspricht oder auch andere Unterstützung, damit du dir auf lange Sicht deine Lebensqualität erhältst. So wird HIV ein immer kleinerer Teil in deinem Leben.
Bring deine Individualität zum Ausdruck
Du kannst ganz offen zum Ausdruck bringen, wie du leben möchtest und was du brauchst. Zeig dich auch deinem/r Ärzt*in so, wie du bist. Und wenn sich dein Leben mal verändert oder du dich neu ausrichtest, ist das auch ok. Wenn dein/e Ärzt*in auch über Veränderungen in deinem Leben Bescheid weiß, so weiß er/sie immer, was du gerade brauchst und wie er/sie dich dabei bestmöglich unterstützen kann. Denn auch die HIV-Therapie kann sich deinen individuellen Bedürfnissen anpassen und dazu beitragen, dass HIV ein kleiner Teil in deinem Leben bleibt.
Möchtest du mehr von den Menschen in der #HIVersity Kampagne sehen? Dann sieh dir das Video dazu an:
#HIVersity: Die Stimmen der Community