Mitglied der LGBTQ+ Community steht vor einer Tür und mach sich Gedanken zur HIV Therapie

HIV UND ÄLTERWERDEN

Egal ob du vor Kurzem deine Diagnose erhalten hast oder schon länger infiziert bist: Es ist wichtig, dich auf dem Laufenden zu halten, was neue Erkenntnisse zu HIV betrifft.

Die Infektion wird dich dein Leben lang begleiten und damit auch die Therapie. Du wirst verschiedene Situationen im Leben durchmachen, in denen neue Fragen aufkommen und kannst viel besser Verantwortung für dich selbst übernehmen, je mehr du weißt und dich nicht nur auf die Aussagen anderer verlässt.

Beim Anklicken der nachstehenden Fragen, erfährst du mehr über das Leben mit HIV jenseits der 50. Vergiss nicht, dich mit deinen Bedenken unbedingt immer an deinen Arzt/deine Ärztin zu wenden.

  • Wie hoch ist meine Lebenserwartung mit HIV?

    Seit den 1990er Jahren ist die Lebenserwartung mit HIV sehr stark gestiegen. 2016 waren 10% der 34,5 Mio Menschen, die weltweit mit HIV leben, über 50 Jahre. Es wird erwartet, dass dieser Prozentsatz bis 2030 auf über 70% steigt, da HIV-positive Menschen heute glücklicherweise lange leben.

    Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass HIV-positive Personen mit einer ART mittlerweile ungefähr die gleiche Lebenserwartung haben, wie Menschen ohne HIV. Diese Schätzung bezog sich auf eine 20-jährige europäische Durchschnittsperson, die zwischen 2008 und 2010 eine ART begonnen hat, im Vergleich zu einer entsprechenden Person mit Therapiebeginn zwischen 1996 und 1999. Nach den Schätzungen der Studie hat sich zusätzlich die Lebenserwartung von Frauen unter einer ART in diesem Zeitraum um 9 Jahre, die von Männern um 10 Jahre verlängert.

  • Wie häufig wird bei Personen jenseits der 50 noch eine HIV-Infektion diagnostiziert?

    Eine Studie hat gezeigt, dass die HIV-Erstdiagnosen zwischen 2004 und 2015 in 54.102 Fällen Personen über 50 Jahre betrafen. Allein im Jahr 2015 war jede sechste erstmals HIV-positiv getestete Person über 50.

  • Welche Folgen hat die langfristige Einnahme von HIV-Medikamenten?

    Wie jedes Medikament, können auch bestimmte HIV-Medikamente Nebenwirkungen verursachen. Ob und wie sich diese äußern, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und wird durch regelmäßige Blutuntersuchungen, aber auch durch das Gespräch mit Patient*innen kontrolliert.

    Werden mögliche negative Auswirkungen erkannt, wird der Arzt oder die Ärztin - wenn nötig - die HIV-Behandlung ändern oder andere Maßnahmen ergreifen, bevor ernsthafte Probleme auftreten.

  • Was ist, wenn ich noch andere Krankheiten bekomme?

    Jüngere wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass HIV-positive Menschen ein höheres Risiko haben, andere gesundheitliche Probleme zu entwickeln wie z.B. Herz-Kreislauf-Probleme, Probleme mit Leber, Nieren, Knochen und Nicht-AIDS-assoziierte Krebsarten. Allerdings weiß man im Moment noch nicht, ob das eine Erscheinung der höheren Lebenserwartung ist und damit am normalen Prozess des Alterns liegt. Zudem bedeutet “ein höheres Risiko haben“ nicht, dass das auf alle HIV-positiven Menschen zutrifft. Das ist von Person zu Person unterschiedlich.

    Falls du jedoch schon andere gesundheitliche Probleme bemerkst, solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin unbedingt darauf ansprechen. Auch weil Medikamente, die du dafür einnimmst, evtl nicht mit deinen HIV-Medikamenten zusammenpassen oder der Zeitpunkt der Einnahme angepasst werden muss.

    Mehr über die Auswirkungen einer langfristigen HIV-Behandlung erfährst du in unserem Beitrag Was du über ein Leben mit HIV-Therapie wissen solltest

Das könnte dich auch interessieren...

Die HIV-Therapie

DIE LANGFRISTIGE HIV-BEHANDLUNG

Informationen zur langfristigen HIV-Behandlung, regelmäßiger Medikamenteneinnahme und Wechselwirkungen.

Lebensqualität mit HIV

LANGFRISTIGE MEDIKATION

Betroffene sprechen über die langfristige Einnahme von HIV Medikamenten, ihre Bedenken und Hoffnungen.


NP-AT-HVX-WCNT-240001, 10-2024