WAS DU ALS NÄCHSTES TUN SOLLTEST, WENN DEIN HIV-TEST POSITIV ODER NEGATIV WAR
Du hast vor kurzem einen Test gemacht und jetzt dein Ergebnis erhalten? Klar, dass du dir in dieser Zeit viele Gedanken über das mögliche Ergebnis und darüber, wie es weitergehen soll, gemacht hast. Diese emotionale Achterbahnfahrt ist vollkommen normal.
Klicke auf das passende Feld unten und erfahre, welche Schritte du nach einem positiven oder negativen HIV-Test unternehmen solltest:
Für viele Betroffene ist ein HIV-positives Testergebnis ein Schock. Negative Gedanken darüber, wie es weitergehen soll, ob HIV-positiv einem Todesurteil gleicht oder was wohl ihr Umfeld sagen wird, dominieren ihr Denken und Handeln. Dazu möchten wir dir sagen: Atme zunächst tief durch und versuche Ruhe zu bewahren, denn: Du kannst auch mit HIV ein gesundes und langes Leben führen – genauso wie jemand, der HIV-negativ ist. Die meisten Menschen haben ein veraltetes Bild von HIV im Kopf. Inzwischen hat sich vor allem medizinisch so viel getan, dass ein nahezu normales Leben mit HIV möglich ist.
Jetzt aber erst mal ein Schritt nach dem anderen. Was sollten also deine nächsten Schritte nach einem HIV-positiven Testergebnis sein:
Schritt 1
Nimm dir die Zeit, dich mit deiner Diagnose auseinanderzusetzen. Vielleicht bist du bestürzt, wütend oder schockiert – das ist absolut okay. HIV-Tests sind in der Regel zuverlässig, achte aber in jedem Fall darauf, dass auch ein zweiter (Bestätigungs-)Test durchgeführt wird – bei Labortests ist das Routine.
Schritt 2
Wahrscheinlich wird dir von der Teststelle geraten, direkt mit einer Therapie zu starten. Untersuchungen haben gezeigt, dass man damit das Leben mit HIV vorteilhaft beeinflussen kann. Deshalb ist dieses Vorgehen üblich. Suche dir zunächst einen Arzt oder eine Ärztin, der/die viel Erfahrung im Umgang mit und in der Behandlung von HIV hat. Wenn Du Fragen hast, die dir wichtig sind oder du dich noch nicht bereit fühlst, eine Therapie anzufangen, dann kannst und solltest du mit einem Arzt/einer Ärztin ganz offen über deine Sorgen sprechen. Gemeinsam findet ihr eine geeignete Lösung und Antwort auf deine Fragen. Schwerpunktärzt*innen kennen sehr viele HIV-positive Menschen und haben daher auch schon andere Menschen beraten, denen es genauso geht wie dir.
- Auf der Webseite der Österreichischen AIDS Gesellschaft (ÖAG) kannst du nach HIV-Behandlungszentren und HIV-Schwerpunktärzt*innen suchen: https://www.aidsgesellschaft.at/hiv-behandlungszentren
- In den Anlaufstellen der AIDS-HIlfen Österreich finden Betroffene Beratung, Information und Beistand. Hier findest du die AIDS-Hilfen Beratungsstelle in deiner Nähe: https://www.aidshilfen.at/
Schritt 3
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wo und wie du dich über HIV informieren kannst und Unterstützung bekommst. Vielleicht denkst du darüber nach, ob du zu einer Aids-Hilfe oder einer anderen Beratungsstelle gehen willst. Dort arbeiten auch Menschen, die selbst HIV-positiv sind und dir daher mit viel Erfahrung zur Seite stehen können. Oft ist es hilfreich, wenn man sich dort erst einmal mit Expert*innen austauscht, die deine Situation gut verstehen und deine Fragen nachvollziehen können.
Versuche die Ruhe zu bewahren und denk daran:
- Du kannst auch mit HIV ein gesundes und langes Leben führen. Lies mehr dazu in unserem Artikel: Die langfristige HIV-Behandlung.
- Es gibt viele Menschen und Organisationen, die dir zur Seite stehen können und möchten.
- HIV-Medikamente können dir helfen, die Anzahl der Viren in deinem Blut - die sogenannte Viruslast - stark zu senken.
- Wird deine Viruslast durch HIV-Medikamente so stark gesenkt, dass sie "unter der Nachweisgrenze" liegt, dann bist du für andere Menschen nicht mehr ansteckend.
Ein negativer Test ist eine gute Nachricht. Es ist aber auch ein guter Grund über safer sex und HIV nachzudenken.
Es gibt ein paar Dinge, die du in deiner Hand hast, um zu helfen, weitere HIV-Infektionen zu verhindern.
Schritt 1
Denk daran, dich und deine/n Sexualpartner*innen beim Geschlechtsverkehr zu schützen. Solltest du doch einmal unsicher sein, ob du dich ausreichend geschützt hast, zögere nicht einen HIV-Test zu machen bzw. dich zu informieren, wann und wie oft ein Test für dich Sinn macht. Beratungsstellen und HIV-Schwerpunktärzt*innen können dich zu diesem und anderen Themen rund um HIV beraten. Links zu Beratungsstellen findest du in unserem Beitrag: Wo du nach einem positiven oder negativen HIV-Test Unterstützung findest
Schritt 2
Bitte deine/n Partner*innen, sich testen zu lassen, damit sie ihren HIV-Status kennen.
Schritt 3
Ermutige deine Freund*innen und Familie sich testen zu lassen, vor allem wenn sie einer Hoch-Risiko-Gruppe angehören und ihren HIV-Status nicht kennen. Wenn sie dabei deine Unterstützung brauchen, dann überleg doch, ob du sie begleitest oder ihr euch vielleicht gemeinsam testen lasst.
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NP-AT-HVX-WCNT-240001, 10-2024